Wenn einer mit Schraubenhandel einen Jahresumsatz von annähernd 10 Milliarden Euro macht und weltweit 65 000 Mitarbeiter am Start hat, dann ist das wohl eine „Bilderbuchkarriere“. Nun könnte man annehmen, dass ein solch erfolgreicher Unternehmer, zumal wenn es sich um einen Schwaben handelt, seine Taler hortet wie Onkel Dagobert. Pustekuchen: Reinhold Würth, der Schraubenmilliardär aus Künzelsau, macht jährlich etliche Millionen für Kunst locker. Auf rund 16 000 Stück wird seine Privatsammlung geschätzt. Und das Beste: er bewundert sie nicht alleine in seinem hübschen Schlösschen im Hohenlohischen, sondern zeigt viele der sensationellen Kunstwerke gerne der Öffentlichkeit. In Museen, die er gebaut und finanziert hat – und für deren Besuch in der Regel kein Cent Eintritt bezahlt werden muss.
Für Holbeins „Schutzmantelmadonna“ hat Würth neulich mal schnell um die 40 Millionen Euro bezahlt. Jetzt ist das Meisterwerk in der Johanniterkirche in Schwäbisch Hall zu bewundern. Insgesamt 15 Museen in ganz Europa hat der kunstsinnige Würth bauen lassen und mit hochkaratigen Werken aus seiner Privatsammlung bestückt. Letzter Streich: das Forum Würth, direkt am Bodensee in Rorschach. Beste Lage – tolle Sicht auf das gegenüberliegende deutsche Bodenseeufer. Im neuen Museum gibts jede Menge eidgenössische Kunst zu sehen, vor allem Bill, Itten und den Bündner Segantini. Daneben einige internationale Klassiker wie Liebermann, Munch, Picasso, Beckmann, Baselitz und Kiefer. Und sozusagen als kostenlose Dreingabe im schönen Uferpark drei wundervolle Skulpturen von Niki de Saint Phalle. „Jardin extraordinaire“ nennt sich das bescheiden. Wie wahr !
Niki nun auch am Bodensee…, schön, dass der schwäbische Schraubenmillionär nicht geizig ist, sondern Geld für Kunst locker macht.
Kunst ist auch eine gute Wertanlage:-). Schön das Wuerth sie oeffentlich macht.