Vor dem Langericht in Stuttgart hat heute ein ungewöhnlicher Prozess begonnen. Das heißt: ungewöhnlich ist nicht die Tat, sondern das Tatwerkzeug. Angeklagt ist eine offensichtlich leicht verwirrte Frau, die ihren Lebensgefährten erschlagen haben soll – und das ausgerechnet mit einer Spätzlespresse. Schrecklich !
Erstens macht man sowas nicht. Man stelle sich nur vor, das macht Schule. Dann erleben wir bald Tötungen auf dem Saarländischen Schwenkgrill oder im Spreewälder Gurkenfass. Und zweitens benutzt ein richtiger Schwabe keine Spätzlespresse (die heißt im Volksmund „Spätzles-Schwob“, ist zumeist aus Aluminium und entsprechend schwer), sondern schabt sie stilgerecht von Hand mit einem Schaber auf dem Holzbrett. Das musste einfach mal gesagt werden…
Foto:StN
tja, und ich hab mir erst eine Spätzlespresse gekauft. Aus Plastik, für die Spülmaschine, ganz banal…. Von Hand schabe ich nur noch beim Klabauter, ganz selten, daheim gibts jetzt eher mal die Spätzle aus der Presse.
Wichtiger als die Technik ist ohnehin die Qualität des Teiges…
oh, hast Du noch Tipps auf Lager? Ich mach einfach nach Gefühl. Ein Ei pro Person, Mehl dazu, einen Schluck Mineralwasser.
Der gute Ehemann wollte die Spätzle nicht schaben sondern ganz einfach mit der Presse drücken. Da hat die Frau natürlich „rot“ gesehen und zugeschlagen.
Auch ein gutes Motiv…
Genau, darauf hätte ich auch getippt!
PS Wie sieht das eigentlich mit einem SpätzleHOBEL aus? Presse habe ich keine, aber den Hobel. Nicht, dass ich dafür erschlagen werden könnte…??
Hobeln kann man natürlich auch, dazu muss der Teig aber etwas fester sein. Und: ich hab sogar schon einen Spätzle-Shaker gesehen. Teig in den Shaker, schütteln und drücken. Fertig.
Ach nee! Da shaked man also den Teig freifliegend ins kochende Salzwasser? Boah, wer putzt anschliessend?
Das macht dann die badische Putzfrau…
Die Muchacha – äähh – ’s Mutschätschle 😉
Ist aber originell, diese Tat! Mit dem Hammer kann jede(r).
Ich sah letztens ein echtes Spätzle-Brett, mit einer abgerundeten Kante zur Schabeseite hin. Ist das das Geheimnis des guten Spätzle-vom-Brett-Zubereitens? Die abgerundete Kante eignet sich dann auch nicht zum Erschlagen.
Genau… das Spätzlesbsrett muss auf einer Seite angeschrägt sein. Der Rest ist Übungssache.
Du schabst Spätzle WIRKLICH vom Brett?
Ich kann es zumindest und habs auch schon mehrfach gemacht – das Ergebnis hätte meiner Mutter nicht gefallen. Aber meistens ist es mir zu aufwändig, zumal es inzwischen Spätzle in allerbester Qualität auch zu kaufen gibt, zum Beispiel von Tress oder von der Luz-Mühle in Buttenhausen auf der Alb.