Sagt die eine Ziege zur anderen, nachdem sie genüßlich die Filmrolle im Kino leergevespert hatten:“ Hmmm … das Buch war besser !“ Okay, der hat einen langen Bart, trifft aber leider zu, auch für „Russendisko“. Der Film hat seine stärksten Momente dann, wenn Schweighöfer aus dem Original von Wladimir Kaminer zitiert, unterlegt mit witzigen Cartoonszenen. Ansonsten: viel bemühter Klamauk.
Da ist es gut, dass wenigstens die Kulisse was zum Gucken hergibt. „Russendisko“ war in diesem Jahr der Auftakt des OpenAir-Kinos am Mercedes-Museum in Untertürkheim. Erst ergeht man sich an der piekfeinen Lounge, schlüft Aperol oder Hugo und wirft einen lässigen Blick auf die Oldtimer, schnappt sich sein Sitzkissen nebst Gratis-Mineralwasser und begibt sich ins Amphitheater am Fuß des Museums. Immer dann, wenn der Film schwächelt (und das passiert leider ziemlich häufig), kann man sich an diesem sagenhaften Ambiente ergötzen und den Blick und die Gedanken in die tropische Sommernacht gleiten lassen. Auch nicht schlecht !
Russendisko passt ja hervorragend zur gestylten Kulisse. Diese Kulisse kommt den wirklichen Russen-Clubs in Moskau näher als der Berliner Trash.