Voliá – der Kulturpark Berg in Stuttgart, zwischen Zollamt und Gaskessel im Osten von Stuttgart, ist so eine Oase. Sieht aus wie eine ehemalige Kaserne, war aber ein Krankenhaus. Genauer: ein ehemaliges Garnisons-Lazarett . Drei Jahre lang – von 1901 bis 1904 – hat der Architekt Julius Holch das Gebäude im Auftrag der königlichen
Militärverwaltung erbauen lassen. Ungewöhnlich ist die großzügige Aufteilung – mehrere große Zentralgebäude und ganz locker viele hübsche Pavillions in einem großzügigen Park verstreut.
Vor etwa 15 Jahren wurde das Krankenhaus – damals als Versorgungskrankenhaus für die Stuttgarter Kliniken genutzt – aufgelassen und für eine „zivile“ Nutzung freigegeben. Heute residiert hier die avangardistische Merz-Akademie, der Südwestrundfunk hat seine Kultur- und Unterhaltungsabteilung eingemietet, den Rest der Gebäude teilen sich die üblichen kreativen Verdächtigen: Produktionsfirmen, Werbeagenturen, Ateliers. Mittendrin ein chicker Italiener, der dafür sorgt, dass an lauen Sommerabenden die Dichte der Nobel- Cabrios exorbitant ansteigt, braungebrannte Sonnenbrillenträger im Maßanzug und Blodinen mit endlos langen Beinen in kurzen Röcken das Gelände bevölkern.
Wems gefällt ? Demnächst werden viele, viele Büros frei. Eines der Hauptptgebäude wird im kommenden Herbst geräumt.
Wieder was gelernt. Ich hatte immer geglaubt, der Name wäre tatsächlich von Schwitters inspiriert.
„Blodinen“ scheint mir übrigens in obigem Kontext durchaus freudianisch verschrieben. 🙂
Uuuuuuuuuuups – aber DAS lass ich so stehen…
Merz-Akademie — Merz wie in von Schwitters? Das wäre mir ein Schützenfest!
GeMERZt wird hier etwas anders, nicht ganz so wild wie beim Dada-Urahn.
Aber die Merz-Akademie, benannt nach der Familie Merz, die auch eine Privatschule in Stuttgart betreibt, ist eine wirklich gute Adresse für die Ausbildung im Bereich Gestaltung, Kunst und Medien.
Da lässt es sich wahrlich gut denken.